Interview
Dem Mittelstand eine starke Stimme geben
Jürgen Lindenberg, Präsidiumsmitglied von ICC Germany, ist Geschäftsführender Gesellschafter des Familienunternehmens Lindy-Elektronik GmbH. Im Januar 2022 wurde er zum „Small Business Leader“ der ICC ernannt.
Wir haben nachgefragt – zur Rolle von KMU im Welthandel!
Container for the scroll indicator
(Will be hidden in the published article)
"Mittelfristig muss sich die Bundesregierung stärker als in den vergangenen Jahren für regelbasiertes Handeln weltweit einsetzen. Dazu bedarf es möglichst vieler weiterer multilateralen Handels- und Investitionsabkommen, die weltweit Marktzugänge, insbesondere für den Mittelstand, erschließen."
Jürgen Lindenberg, „Small Business Leader“ der ICC
ICC-Germany: Was sind Ihre Erwartungen an die neue Bundesregierung? Wo muss sie aktiv werden, um Unternehmen im globalen Wettbewerb noch besser zu unterstützen?
LINDENBERG: Das beginnt direkt vor unserer Haustüre bei der Vollendung des EU-Binnenmarkts. Dessen Regeln werden nämlich nicht immer in Brüssel, sondern oft durch die einzelnen Mitgliedsstaaten festgelegt. Ein Beispiel: Verpackungskennzeichnungspflichten legen bisher die Nationalstaaten fest. Das bedeutet für Unternehmen nicht nur viel Informationsaufwand, sondern auch die Frage: Welche Vorschrift gilt in welchem Land? Im schlechtesten Fall widersprechen sich die nationalen Vorgaben sogar. So droht aktuell, dass Spanien und Zypern den Grünen Punkt auf Verpackungen verpflichtend sehen und Frankreich ihn dagegen verbieten möchte. Wie sollen solche sich widersprechende nationalen Vorgaben in einem Binnenmarkt funktionieren? Für einen Mittelständler sind diese Widersprüche kaum umsetzbar.
Container for the dynamic page
(Will be hidden in the published article)